Gestern hatte ich die Möglichkeit am Streetphotography Workshop von Thomas Leuthard und Frank Knaak in der Hamburger Hafenciy teilzunehmen und möchte Euch ein wenig teilhaben lassen an dem gestriegen Tag. Natürlich eine völlig subjektive Sicht
Schon seit Dezember letzten Jahres freute ich mich auf diesen Workshop. Habe ich doch schon länger die beiden über Google plus verfolgt:
- Thomas Leuthard
- Frank Knaak
Dadurch war es natürlich nicht verwunderlich, dass der ein oder andere Google plus – Nutzer aus Hamburg wie z.B. Dirk Möller und Holger Steinmann dort auch vertreten war. So war es schön auch einmal die Person hinter den Posts kennenzulernen. Die ganze Stimmung war auch eher familär als steif, wie der Hamburger sagen würde.
Das war auch schon mein erstes Learning des Workshops, dass Networking sehr wichtig ist. Und gerade die Fotografie einem die Möglichkeit bietet neue Leute kennenzulernen und von einander zu lernen. So ist auch Thomas oft mit anderen unterwegs auf den Strassen nicht nur Europas unterwegs…
Der Workshop begann aber mit der Überraschung, dass die ersten zwei Stunden Siegfried Hansen gehörten. Das waren Bilder für den Kopf. Siegfried Hansen beherrscht es perfekt Linien, Strukturen aus dem Alltag mit Personen zu komponieren. Dabei ist nichts gestellt sondern alles als Momente unseres Alltags eingefangen. Unfassbar aber wahr.
Er erklärte uns und kurzweiligen zwei Stunden wie er zu seinen Fotos kommt. Siegfried Hansen ist völlig gegensätzlich zu Thomas, der schon einmal auf der Strasse im kürzestem Abstand in die Augen blitzt
(-> siehe auch diese coole Video), die Person im Hintergrund. Auf seinen Runden durch Hamburg, entstehen die Bilder schon im Kopf, der erkennt Strukturen die uns in der Hektik des Alltags verborgen sind und wartet dann auf den richtigen Moment. Dabei wartet er nicht stundenlang an einer Stelle sondern nutzt eher die Intuition bzw. die selektive Wahrnehmung da ein Teil des Bildes schon in seinen Gedanken fertig ist. Das ist schwer zu beschreiben, guckt Euch lieber seine Bilder auf seiner Seite an oder besucht vom 31.8. bis 23.9. seine Ausstellung in Hamburg.
Er sprach sehr offen über die Fotografen die ihn insperiert haben und wie er dessen Bilder analysiert hat. Er zeigt anhand seiner Bilder wie er seinen Bildaufbau umsetzt. Für ihn ist es ein Spiel mit Vorder- und Hintergrund. Hier habe ich nochmals gelernt wie wichtig der Hintergrund ist. Nicht nur das Motiv.
Nach einer kurzen Fragestunde, in der Siegried Hansen gerne alle Fragen inkl. der Ausrüstung beantwortet hat übernahm Thomas Leuthard wieder die Bühne.
Thomas Leuthard, der sich extrem von der Art von Siegfried Hansen unterscheidet, sprach sehr gut strukturiert über die wohl “beziehungsverträglichste Art” zu fotografieren.
Alle Hintergrundinformationen von Ihm sagen uns geht auf die Strasse und tut es einfach. Bei Thomas gibt es keine Geheimnisse in der Bildbearbeitung. Er bearbeitet ein Bild durchschnittlich 1 min. Er zeigt es uns auch, live am Bildschirm wie. Bei ihm entsteht das Bild in der Kamera und nicht am Rechner. Auch versteckt er sich nicht hinter seiner Ausrüstung. Er fotografiert hauptsächlich mit einer Panasonic GX1. Seine Spiegelreflexkamera nutzt er immer weniger.
Er zeigt uns, dass es für uns keinen Grund sich hinter dem Rechner für die Bildbearbeitung zu verstecken oder stundenlang im Fotorucksack nach der optimalen Kombination zwischen Kamera und Brennweite zu suchen. Es gibt um den Moment. Und den findet man nur, wenn man raus geht.
Basis dafür ist natürlich, dass man sein Werkzeug, beherrscht. Aber er scheute sich auch nicht zu erzählen, dass er den P-Modus verwendet. Das gibt ihm die Zehntel mehr um die Situation im richtigen Bildaufbau festzuhalten.
Man sah bei beiden Referenten, dass sie den Golden Schnitt und den richtigen Bildaufbau beherrschen und danach auch nicht fest an das von der Kamera vorgegebene Verhältnis 2:3 oder 3:4 zwängen lassen sondern je nach Bildsituation selbst entscheiden welches Format wie z.B. auch 1:1 ihr Motiv unterstützen.
Dann sollte es auch für uns ernst werden und wir bekamen das Thema Linien vorgegeben und sollten nun nach knapp 90 min unsere Ergebnisse zeigen. In dieser wirklich tollen Location für den Workshop, nämlich die moderne Hamburger Hafencity, sollte es doch genügend Motive geben.
Mein Learning war, dass es gut ist mit einem Thema rauszugehen und Fotos zu machen. Es hilft einen sich auf ein Punkt zu fokusieren und dann fällt es mir einfacher diese Motive zu sehen. Hier meine Ergebnisse:
Nach unserem Ausflug in die Hafencity und in die Wirklichkeit wurden unsere Bilder in einer konstruktiven Art und Weise von Thomas besprochen und jeder bekam Hinweise für “Optimierung”. Dann ging es leider schon Richtung Ende des Workshops. Wir haben viel mitgenommen:
- Ausrüstung
- Vorbereitung
- Was macht ein gutes Foto aus
- Ist die rechliche Situation wirklich der Grund Zuhause zu bleiben und nicht rauszugehen um Fotos zu machen
- Bildbearbeitung
- Selfmarketing (Google plus, Facebook, Flickr usw.)
Für mich war es ein spannender Tag bei dem eine / zwei bzw. eigentlich drei Street Photographen einem die Möglichkeit geben haben hinter die Kulissen zu gucken. Warum drei? Zwischen durch, eingebaut in die Präsentation, hat uns auch auch Frank Knaak uns seine Sichtweise und Hintergründe anhand seiner Fotos erklärt. Dadurch, dass wir an diesem Tag die Arbeitsweise von drei Photographen kennenlernen konnten war diese Workshop sehr kurzweilig und die Zeit verging im Fluge.
Mein Dank geht an Thomas, Frank und Siegfried für diesen tollen Workshop!
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